Vertraue dem Prozess

Diesen Fehler macht wohl jeder. Im April habe ich groß meinen Blog angekündigt und Anfang Juli sitze ich da, mein Leben hat sich schon wieder total gewendet und in meinem Blog ist immer noch der selbe, einzige Artikel veröffentlicht. Sche**e. Das kannst du besser.

Einige Reisekilometer und Erfahrungen später finde ich mich wieder zurück in meiner Heimat. Die Pläne meiner beruflichen Zukunft haben sich erst zerschlagen und beginnen sich nun zu ändern. Das Positive: Auch meine Ansichten auf viele Dinge im Leben ändern sich gerade. Nicht wie befürchtet falle ich in eine Zeit der schlechten Laune. Zwar fallen mit Tage momentan noch schwer, aber es wird zunehmend besser. Ich befasse mich derzeit viel mit dem Gedanken, was ich eigentlich möchte im Leben. Das Gute ist nämlich: Als ich Anfang Juni alle meine Pläne über den Haufen geworfen habe, stand ich plötzlich mit zwei Koffer in der Hand da und hatte alle Freiheiten die man sich denken kann. Nur wenige Wochen zuvor hatte ich ja alle Verpflichtungen für meine ursprünglichen Pläne gekappt. Kein Job, keine Wohnung, kein Plan. Zum Glück sehe ich das Positive in diesem Neustart. Und jetzt kann’s so richtig losgehen.

Was macht mich glücklich? Wo will ich leben? Wie will ich leben? Wo, was und wie viel will und muss ich arbeiten? Alles Fragen, die gerade in meinem Kopf herumgeistern. Ich bin dabei Antworten zu finden. Das fühlt sich gut an. Dieses Jahr möchte ich 12 Bücher lesen. Nach der ersten Jahreshälfte bin ich bloß mit einem durch. “Show your work” von Austin Cleon war das. Kann ich nur empfehlen. Mein zweites Buch (wieder englisch-sprachig) ist “The 4-hour work week” von Timothy Ferris. Es ist mir in den letzten Monaten immer wieder (und vor allem in den YT Videos von Ali Abdaal) über den Weg gelaufen und jetzt endlich traue ich mich dran. Und jetzt, wo ich gerade an so vielen Fronten neu anfange, will ich auch wirklich diesen Blog anpacken. Einmal pro Woche wäre ein Traum. Es ist ein Marathon, kein Sprint. Ganz nebenbei packe ich noch eine Baustelle an, die ich nicht mal irgendwo niedergeschrieben habe. Practising english. Auch das zweite Buch ist auf englisch, ich glaube das tut mir gut.

Und so finde ich mich am Sonntagabend früh im Bett wieder. Die meisten Punkte meiner ToDo-Liste für heute sind abgehakt, es regnet draußen und unter der warmen Bettdecke ließt es sich offensichtlich doch leichter, als anderswo. Als mein iPad mir noch eine Ladung Dopamin schenkt und mich für mein erreichtes Leseziel heute schenkt, will ich noch einen draufsetzen. Wenn dieser Artikel veröffentlicht ist, kann ich heute gut schlafen. Eines fehlt aber noch. Meditieren. Ich will lernen, mich zu entschleunigen. Beim Meditieren ist es wie bei fast allem, was ich zurzeit neu anfange: Lange hab ich noch nicht durchgehalten, aber ich merke den positiven Effekt der möglich ist.

Das ist für heute auch die lesson of the day: Das Leben ist gut, Freunde. Vertraut auf den Prozess. Wenn ihr scheitert, probiert es erneut. Habt Geduld und spürt Euch selbst. Wenn man erst einmal angefangen hat, will man nicht mehr zurück. Oder wie Timothy Ferris sagt: “If you try it, you’ll see just how deep the rabbit hole goes, and you won’t never ever go back.”