In diesem Beitrag berichte ich über den aktuellen Stand bei Match.Report und über die Möglichkeiten, die uns unser Streamingsetup bietet. Und ich mache mir Gedanken, wie ich mit Match.Report die Leute erreichen kann, mit denen wir noch mehr Menschen erreichen können.
In den letzten drei Wochen haben wir bei Match.Report unser FIFA-Turnier “Match.Report-Cup” ausgetragen. Die Idee entstand aus der Erkenntnis, dass irgendwann im Dezember der Moment kommen musste, als der Spielbetrieb in den Sportligen wegen der Pandemie abgebrochen würde. Bereits Anfang Dezember hatten wir intern im Team also das Konzept in der Schublade vorbereitet, damit wir es bei Abbruch der Hinrunde sofort rausholen konnten.
Zwischen Weihnachten und Silvester begannen die ersten Spiele. Für die Berichterstattung war die Idee auch recht konkret: Vorgabe war, dass wir die virtuellen Partien in der Berichterstattung möglichst so behandeln, als seien sie reale Spiele aus den laufenden Wettbewerben. Heißt: Nach dem ersten Spieltag gab es Meldungen zu den besten Torschützen usw. Überraschung: Unsere Reichweiten waren gleich oder besser, als wenn wir über “echten” Sport berichten. Das zeigt für mich, dass es eben auch auf die “Aufmache” ankommt.
Das coole außerdem: In unserem 32-Köpfigen Teilnehmerfeld (leider gab es keine weibliche Anmeldung) traten Spieler aus unterschiedlichen Bezirken an. Im Halbfinale spielte z.B. Bieringen/Frommenhausen/Schwalldorf/Obernau gegen Nagold. Eine Partie, die es sonst nie gibt, weil die Bezirksgrenzen beide Klubs trennen. Beim FIFA-Turnier konnten wir (ähnlich wie bei der Wahl der Sportler des Jahres) eine Grundidee von mir für Match.Report Wirklichkeit werden lassen. Für mich bedeutet das Internet auch Grenzenlosigkeit.
Vergangenen Sonntag stand das Final4 an. Zwei Halbfinals, Spiel um Platz Drei, Finale. Unser fünf-köpfiges Team war remote zusammengeschalten. An der Technik haben wir wochenlang Fehler für Fehler gelernt. Mittlerweile beherrschen wir das Orchester der Kabel, Webquellen und Bildsignale. Gewonnen hat der TSV Dettingen/Rottenburg mit Marco Bolz. Die Highlights gibt’s bald auf unserem Youtube-Kanal, das VOD bei Twitch.
Die beste Erkenntnis aus diesem Sonntag: Mit dem Setup sind wir theoretisch in der Lage mit kleinstem Equipment Live-Übertragungen aus jeder Ecke der Region remote umzusetzen. Alles was wir brauchen ist ein Kameramann/-frau vor Ort. Kommentar, Scoreboard und den Rest fügen wir zuhause am Schreibtisch hinzu. Mal sehen, wann wir diesen Aufbau das erste mal testen können. Das könnte gut werden.
In letzter Zeit frage ich mich übrigens vermehrt, wie ich dem allem, was wir bei Match.Report machen, noch mehr Reichweite schenken kann. Ich glaube, dass unser Projekt Antworten auf viele Fragen Lokalberichterstatter geben kann. Wir geben dem Lokalsport die Bühne die er verdient. Und: Wir erreichen die “Unreachables”. Damit sind wir einigen Medienhäusern derzeit einen Schritt voraus. Schade nur, dass uns in den Chefetagen dieser Häuser bisher kein Gehör geschenkt wird.
Für Match.Report habe ich mit dem Team in den letzten Tagen eine “Stellenanzeige” geschaltet. Wir suchen Redakteure und ggf. ein Grafiktalent, das unsere Botschaften noch hübscher verpacken kann. Heute haben wir bereits das nächste neue Mitglied in der Redaktion begrüßt. Er studiert, wie einige andere aus dem Team, Sportwissenschaft mit Schwerpunkt Medien/Kommunikation und wird jetzt bei uns weitere Erfahrungen in der Sportkommunikation sammeln.
Apropos neues Mitglied: Im Hintergrund arbeitet ein Teil unseres Team seit Wochen an einem weiteren Neuzugang. Match.Report soll künftig nicht mehr nur dem Lokalsport in der Region die Bühne geben, die er verdient – wir haben da eine neue Idee. Das könnte riesig werden. Ich bin gespannt!
Match.Report und das Team weiter aufzubauen, Abläufe zu verbessern und das ganze Projekt unabhängiger von mir zu machen, gibt mir gerade sehr viel. Keine Ahnung, wo das künftig hinläuft, aber momentan fühlt es sich gut an. Und das ist das Wichtigste.