In diesem Beitrag spreche ich über die Ereignisse der letzten Tage und über einen Ratschlag für Freunde, der plötzlich für mich so viel Bedeutung hat.
Einfach tun. Yes, es klingt einfach. Am Ende ist dieser Tipp für mich aber oft der hilfreichste. Das habe ich vor allem in den letzten Wochen wieder gelernt, als sich mein Leben gefühlt drei mal komplett verändert hat.
Freunde, vor einigen Wochen habe ich euch hier von meiner Strategie mit den vielen Bällen in der Luft erzählt. In den letzten Tagen und Wochen hab ich ein paar Kugeln aufgefangen und verwertet – um im Bild zu bleiben. Als Freelancer bin ich (wie wahrscheinlich sehr viele) auf einigen Freelancer-Plattformen vertreten und stelle da gewissermaßen mein Können und mein Portfolio aus. Im Grunde genommen funktionieren diese Seiten etwa wie Ebay: Man gibt ein Gebot ab und oft genug vergisst man noch vor Ablauf der Auktion, dass man überhaupt ein Gebot abgegeben hat. Ungefähr so war es, als ich mich um ein mehrmonatiges Projekt vor einigen Wochen im “Großraum Nürnberg” beworben hatte. Einige Tage später erhielt ich einen Anruf einer fremden Nummer, mehrere Mails, Tage und Telefonate danach steht fest, dass ich morgen als Freelancer auf einem Projekt bei adidas eingesetzt werde. Für die nächsten sechs Monate. Crazy. World. Ich habe richtig Bock auf die neue Aufgabe und freue mich auf die anstehende Zeit. Gleichzeitig weiß ich, dass meine vielen Interessen und Pläne jetzt gut strukturiert werden müssen, weil das Projekt beim Weltkonzern mit den drei Streifen auf keinen Fall gefährdet werden darf – und wird.
Nun, in den letzten Tagen standen demnach einige organisatorische Themen auf dem Programm: Wie kann ich weiterhin das Projekt rund um Match.Report vorantreiben? Welche Aufträge muss ich noch abwickeln, um dann frei genug zu sein? Überhaupt: Wie viel Zeit in der Woche bleibt denn abzüglich meines Engagements bei adidas übrig? Zum Teil recht ungewisse Themen stehen auf dem Plan, aber dennoch bin ich einfach nur gespannt auf das was kommt. Wenn ich überlege, dass mein Freelancer-Dasein jetzt einige Monate erst fristet: Wie verrückt könnte mein Berufsleben in einem Jahr aussehen? Manchmal fühle ich mich, als wäre ich in einen Zug gestiegen, der immer mehr an Fahrt aufnimmt und ich finde den Ausgang nicht mehr. Aber die Geschwindigkeit macht einfach sehr viel Spaß
Mitten in diese Überlegungen und Planungen hinein habe ich vergangene Woche wieder eine Anfrage erhalten, mit der ich so nicht gerechnet hatte: Foto-Shoot für ein Mode-Label, das Swimwear produziert. Soweit so klar. Auf Mallorca? Schon am Wochenende? Ich so innerlich: Naja, eigentlich wollte ich mich auf die anstehende Großaufgabe vorbereiten. Kurze Überlegungszeit (es waren literally weniger als 60 Minuten) später habe ich schon den Wetterbericht auf der spanischen Insel gecheckt. Freitags hin, Samstag Shoot, Sonntag zurück. Kunde glücklich, Moritz glücklich, alle glücklich. Ich bin froh, dass ich nicht nein gesagt habe. Mein Lokführer hat einfach nochmal Kohle nachgelegt und den Zug weiter beschleunigt. Aber das Leben findet nunmal außerhalb der Komfortzone statt. Heute organisiere ich die letzten Kleinigkeiten und freue mich auf meinen Start bei adidas morgen. Es sind verrückte Zeiten.
Eines ist mir in den letzten Tagen immer wieder klar geworden: Ich kann das Leben einfach nicht vorhersehen. Und ich sollte einen Teufel tun, das zu versuchen. Wenn nichts sicher ist, ist alles möglich. Und das macht Spaß. Zumindest jetzt gerade. Und so lange es sich gut anfühlt, werde ich mein Leben weiter in diesem Tempo gestalten. “Einfach tun”, sage ich beinahe schon automatisch Freunden, wenn sie einen Rat erfragen. “Einfach tun” sage ich mir momentan am öftesten selbst. Und plötzlich steckt in diesem Tipp ganz schön viel Leben für mich. Ich bin gespannt, wo meine Reise hingeht – und wie viel Kohle der Lokführer noch in Petto hat.