Magische Orte

In diesem Beitrag schreibe ich über einen meiner  Lieblingsorte und über seine positive Wirkung auf mich.

Manche Orte haben eine besondere Wirkung auf uns Menschen. Für mich ist ein solcher Ort die Bibliothek in meiner Heimatstadt Rottenburg. Der Bau der sie beheimatet ist erst vor einigen Jahren entstanden und prägt seither den historischen Stadtkern der Altstadt. Er ragt heraus, ist modern und geprägt von lichtdurchfluteten Gängen. Dieser Ort hat irgendwie eine besondere Wirkung auf mich.

Ich war eigentlich nie eifriger Leser. Als Kind bin ich oft mit meiner Mutter in einer Bücherei gewesen. Als die Bibliothek eröffnet wurde, habe ich mir einen kostenpflichtigen Ausweis geholt. Ehrlich gesagt auch, weil ich es gut fand, dass in dieser Kleinstadt ein solches Angebot entsteht. Ich wollte meinen kleinen (finanziellen) Beitrag leisten, damit dieses Angebot erhalten bleibt. Seither ist einige Zeit vergangen und ich bin weder Schüler, noch Student mehr. Dennoch zieht mich die Bibliothek immer wieder an.

Ich fühle mich wohl in dieser Umgebung. An den Wänden und in den Gängen ist so viel Wissen gesammelt. Man kann so viel entdecken und man kann dort die Zeit verlieren. Oft suche ich die Stadtbibliothek jedoch bewusst auf, wenn ich raus aus meiner Wohnung und weg von meinem Arbeitsplatz will. Einen neuen Reiz spüren und dennoch in einer angenehmen, passenden Atmosphäre arbeiten.

Ich glaube jeder Mensch braucht einen Ort der Kraft spendet. Ein Ort, an dem man sich auf das Wesentliche fokussieren und sich neu ausrichten kann. Wichtig ist nur, dass man weiß, wo dieser Ort ist.

Mittlerweile nehme ich öfter auch mal ein Buch mit aus der Bibliothek nachhause. Und selbst wenn es dann vier Wochen lang ungelesen neben meinem Bett liegen bleibt, mag ich trotzdem den Impuls, dass ich mich bewusst für dieses Informationsangebot entschieden habe. Im Grunde genommen ist die Idee einer Bücherei ja auch etwas wunderbares. Ein komplettes Gegenangebot zu unserem Nutzungsverhalten im Internet auf Amazon oder im eBook-Reader. Eine Bibliothek entschleunigt, teilt Wissen und führt Gleichgesinnte zusammen. Irgendwie mag ich das.

Momentan liegt auf meinem Nachttisch „Startup-DNA“ von Frank Thelen. Ich bin mir sicher, dass dieses Buch nicht ungelesen bleibt. Und ebenso sicher bin ich mir, dass mein nächster Besuch zu einem meiner Lieblingsorte der Stadt nicht mehr allzu lange dauern wird.