Andere können das viel besser

In diesem Beitrag schreibe ich darüber, dass ich oft an meinem Können zweifle und wie ich meinem Freund und damit auch mir selbst geholfen habe.

Seit einigen Wochen – besonders seit dem Start meiner Selbständigkeit – verbringe ich sehr viel Zeit mit einem meiner besten Freunde. Er ist auch selbständig und wir helfen uns gegenseitig in vielen unterschiedlichen Bereichen. Spannend dabei ist zu sehen, wie sich die Herausforderungen oft ähneln, obwohl wir in komplett unterschiedlichen Branchen tätig sind. Nicht zuletzt fällt mir gerade in dann immer wieder auf, wie wichtig Freundschaft im Leben ist und wie viel Hilfe ein guter Freund oder eine gute Freundin geben kann. Sei also auch ein guter FreundIn 😉

Heute Abend haben wir wieder einmal über Ideen gesprochen, wie wir Dinge noch besser vorantreiben können. Ich übernehme für sein Unternehmertum immer die Rolle des Vermarkters, der ihn gerne noch mehr präsent in den Sozialen Medien sieht. Ich bin einfach total davon überzeugt, dass jetzt gerade die Zeit ist, sich selbst im Internet ein Gesicht und vor allem eine Stimme zu geben. Nicht zuletzt deshalb habe ich vor kurzem meine Benutzernamen meiner Kanäle von moritz_crouch zu moritzliss geändert. Ich habe bewusst diese “Maske” abgenommen und will offen und persönlich agieren. Mit allen Nachteilen und Risiken – aber auch mit allen Vorteilen (die meiner Meinung nach viel größer sind). 

Zurück zu meinem Freund. Er ist selbständig als Berater. Ich habe ihm empfohlen auch auf seinen “privaten” (wie ist das heutzutage denn noch zu trennen) Profilen seine beruflichen Themen anspricht und mit seinem Gesicht in die Kamera redet. Dass er mit seinen sozialen Kontakten, die ihn logischerweise aus verschiedenen Hintergründen kennen – über die Themen spricht, die in beruflich bewegen. Und: Ich habe ihm geraten, zusammen mit mir Videos aufzunehmen, wo er über Inhalte informiert, mit denen er im Arbeitsalltag regelmäßig konfrontiert wird. Ich habe ih geraten, darüber zu sprechen und zwar öffentlich im Internet. Warum? Weil er damit neue Menschen erreicht, die ihn kennenlernen, irgendwann mögen und ihm irgendwann auch vertrauen werden. Und das ist das Ziel.

Mein Freund brennt für seinen Job. Er hat seine Berufung gefunden und gibt jeden Tag alles dafür, ein guter Dienstleister zu sein und seine Kunden glücklich zu machen. Ich glaube, dass dieses Feuer in ihm auch auf andere überspringen kann. Und wenn ihm diese Themen so wichtig sind, dann gibt es da draußen genug Menschen, die ihn auch kennenlernen sollten und die ebenfalls von seiner Hilfe profitieren sollten. Ihm geht es nicht darum, viele Kunden oder viel Geld zu haben. Er brennt dafür, möglichst vielen Menschen Probleme zu lösen.

Als ich ihm das mit dem Youtube-Kanal vorgeschlagen habe, entgegnete er mir: “Moritz, ich hab das mal nachgeschaut. In diesem Bereich gibt es schon so viele Leute, die das machen.” “Ja”, sagte ich, “die Message ist oft ähnlich. Deinen Kunden geht es aber ganz oft auch um die Person, die sie berät. Es geht um dich, sie wollen mit dir zusammenarbeiten.” Er wurde nachdenklich. Hintergrund: Er berät besonders gerne junge Menschen, die aus einer ähnlichen Situation kommen, wie er. Viele kannten ihn zuvor und wussten sich in guten Händen. Sie vertrauten ihm.

Später am Abend wurde mir dann klar, dass ich mit dieser Argumentation eigentlich auch ein Stück weit meine eigenen Zweifel bekämpft habe. Diese Denke besteht nämlich oft auch in meinem Kopf. Mein Plan, über Soziale Medien im Sport zu sprechen, wirkt auf mich oft nämlich als einer, den sehr viele Menschen da draußen haben. Der Knackpunkt: Nicht selten denke ich, dass die Menschen da draußen es oft viel besser können. Das Gegenargument habe ich heute meinem Freund und auch mir selbst geliefert. Und deshalb nähere ich mich dem Punkt, an dem ich ins Tun übergehen werde. Momentan stehen jeden Tag noch viele andere Kleinigkeiten an. Ich bin noch zu sehr damit beschäftigt, den Alltags-Ball am Rollen zu halten. Das soll sich bald ändern.